Sapporo 札幌
Sapporo, der Nordstern
Schnee, Bier oder Kolonialarchitektur… Was verkörpert Sapporo, die Hauptstadt der Insel Hokkaido, am besten? Entdecken Sie Nordjapan und Sapporo, das die meiste Zeit des Jahres unter einem weißen Schneemantel liegt, seine Straßen, Festivals und seine Gastronomie.
Der Ursprung von Sapporo, einer jungen Stadt
Inmitten dieses riesigen Schachbretts aus geradlinigen Straßen und rechtwinkligen Seitenstraßen könnte man meinen, man sei in New York oder in Hong Kong. Auch Sapporo ist eine Kolonialstadt. Gegründet im Jahr 1866 von der japanischen Regierung, um der Insel Hokkaido „die Vorzüge der Zivilisation“ zu bringen. Zum Leidtragen der Ainu, der Ureinwohner Hokkaidos, die dort seit mehr als tausend Jahren leben.
Anderthalb Jahrhunderte später leben mehr als zwei Millionen in der Stadt, welche immer noch Spuren der Kolonialzeit trägt. Wie zum Beispiel der Uhrenturm, das Wahrzeichen von Sapporo: ein einfaches, von den Engländern errichtetes Holzhaus, in dem eine amerikanische Glocke seit 1881 die Stunde schlägt; der ehemalige Regierungssitz aus charmantem, roten Backstein oder auch der ruhige botanische Garten (der im Winter allerdings bestenfalls wegen seines Tropenhauses einen Besuch wert ist).
Nur 15 Minuten vom Stadtzentrum (via Bus oder Metro) liegt der Sapporo Beer Garden, die erste Brauerei in Japan (seit 1876). Die Braukultur Japans begann nur knapp 20 Jahre nach der erneuten Öffnung nach Außen. Das westliche Bier ist inzwischen zum alkoholischen Getränk mit dem landesweit höchsten Verbrauch geworden. Das ansehnliche Gebäude der ehemaligen Brauerei, auch aus rotem Backstein, auf dem ein Nordstern als Wappen Hokkaidos prangt (rot mit fünf Zacken), beherbergt inzwischen das Brauereimuseum. Aber Sapporo-Bier wird weiterhin in der Stadt gebraut.
Sapporo ist (neben Asahi und Kirin) eines der drei meistkonsumierten Biere des Landes und man findet es absolut überall.
Entdeckung des Stadtteils Susukino in Sapporo
In den Bars von Susukino fließt das Bier in Strömen. Mehr als 4.500 Restaurants und Etablissements drängen sich in diesem engen und lauten Viertel, das sich einen gewissen Ruf erworben hat: als lebhaftester Ort nördlich von Tokio! Neonlichter, Kabarett, Pachinko, Gruppen Angetrunkener ziehen durch die Straßen – Susukino lebt vor allem nachts.
Tagsüber findet man hier immer einen guten Tisch, an dem man lokale Spezialitäten verkosten kann. Aus dem kalten Nordmeer stammen die besten Krabben von ganz Japan, nicht zu vergessen die Seeigel, Jakobsmuscheln und Kalmare. Genghis Kan (gegrilltes Lamm) und Sapporo Râmen (Nudeln in Misobrühe) machen den kulinarischen Stolz Sapporos aus.
Sapporo im weißen Mantel
Mit sechs Monaten Schnee und einem Jahresbeginn um die -8°C liegt Sapporo von November bis April unter einer dicken Schneedecke, aus der die Stadt durchaus Gewinn zu schlagen weiß. Die Skipisten vom Berg Moiwa oder der Region Niseko halten für Wintersportler eine lange Abfahrtssaison bereit, und es ist daher kein Zufall, dass gerade hier im Jahr 1972 die ersten Olympischen Winterspiele in Japan stattfanden.
Anlässlich der stärksten Schneefälle im Februar finden sich mehr als zwei Millionen Besucher zum "Yuki Matsuri", dem Schneefestival ein, um die gigantischen Schnee- und Eisskulpturen zu bewundern, welche im Odori-Park, auf den Straßen von Susukino und im großen Tsudome-Stadion aufgestellt werden. Hier finden wir sowohl Denkmäler als auch bekannte Charaktere aus Filmen und Mangas. Das seit 1950 organisierte Yuki Matsuri ist ein Großereignis und es strömen Besucher aus dem ganzen Land herbei. Dies ist natürlich die beste Zeit, um Sapporo zu erleben.
Im Winter ist auch die beste Zeit um die heißen Thermalquellen zu erleben und den Körper in ein Onsen im Freien einzutauchen, während der Schnee auf die umstehenden Kiefern mit bereits schweren Ästen fällt.
Die Stationen der Badeorte Jozankei, Noboribetsu oder Berg Teine liegen nur eine Zugstunde entfernt.
Was gibt es in Sapporo zu sehen und zu erleben?
Ob Schnee, Bier oder der Glanz Hokkaidos - Sapporo ist eine außergewöhnliche Stadt. Die Stadt ist dank des Japan Rail Passes auch mit dem Shinkansen von Tokio aus erreichbar (ca. 8 Stunden mit dem Zug, Übernachtung in Hakodate oder Aomori empfohlen). Der schnellste Weg ist die Anreise von Tokio mit dem Flugzeug Ein 50-minütiger Flug, der am Flughafen Shin-Chitose landet.
Hier sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Sapporo:
- Der Fernsehturm von Sapporo, Adresse: 1 Chome Odorinishi, Chuo, Sapporo, Hokkaido 060-0042
- Das Sapporo Biermuseum, Adresse: Kita 7-JoHigashi 9-chome Higashi-ku, Sapporo
- Der Odori-Park, Adresse: 7 Chome Odorinishi, Chuo Ward, Sapporo, Hokkaido 060-0042
- Das historische Dorf Hokkaido, Adresse : 50-1Konopporo, Atsubetsu-cho, Atsubetsu-ku, Sapporo-shi
- Das Hokkaido-Museum für moderne Kunst, Adresse: 17 Chome Kita 1 Jonishi, Chuo, Sapporo, Hokkaido 060-0001
- Hokkaido-Jingu-Schrein und Maruyama-Park, Adresse: 474 Miyagaoka, Chuo, Sapporo, Hokkaido 064-0959
- Der Botanische Garten der Universität von Hokkaido, Adresse: 3-8, Chuo, Sapporo, Hokkaido 060-0003
In Bezug auf die Gastronomie ist die Stadt berühmt für ihre weiße Schokolade (insbesondere den Shiroi Koibito, ein Keks mit Schokolade), aber auch die haarige Krabbe (Kegani) sowie die günstigen Miso-Ramen. Hokkaido ist auch sehr bekannt für seine Milchprodukte (Butter, Cremes, Käse ...).
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